Mittwoch, Mai 15, 2024
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SharePoint-Migrationen – eine ungeschönte Perspektive

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Was ist SharePoint? 

So funktioniert SharePoint – Eine Erklärung


SharePoint-Migrationen haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Von den frühen Tagen SharePoints bis zu aktuelleren Migrationstrends hat sich der Prozess parallel zur Evolution der Kundenbedürfnisse rasant weiterentwickelt.

In dieser Folge von #O365 Hours spreche ich mit Todd Klindt über diese schrittweisen Veränderungen und die Tools, die wir einsetzen, um uns daran anzupassen. Schauen Sie unten die Aufzeichnung unseres Gesprächs oder lesen Sie das vollständige Transkript!

Gast: Todd Klindt, SharePoint-MVP, Berater bei Sympraxis Consulting und selbst ernannter Computernerd (seine Website finden Sie hier)

Behandelte Themen:
  • Wie viel hat sich seit den frühen Tagen von SharePoint in puncto Migration verändert?
  • Erkennst du bestimmte Trends im Hinblick auf Migrationen?
  • Microsoft hat einiges in Migrationstools investiert. Welche Tools verwendest du?

 

Wie viel hat sich seit den frühen Tagen von SharePoint in puncto Migration verändert? 

Todd Klindt: In frühen Versionen von SharePoint konnte man eine Aktualisierung tatsächlich vor Ort vornehmen. Man konnte einen SharePoint-2003-Server haben und einen SharePoint-2007-Server direkt dazu installieren. Wenn es nicht funktioniert hat, blieb einem nichts anderes übrig, als die Platte zu löschen und von vorne anzufangen. Kleine Anmerkung: Mit den Jahren hat Microsoft seine integrierten Migrationstools eindeutig verbessert.

Christian Buckley: Es war wirklich ein iterativer Prozess. Ich meine damit, dass Microsoft mit der Zeit aus der Erfahrung gelernt hat, mit SharePoint-Migrationen umzugehen, ebenso wie die Partner.

Erkennst du bestimmte Trends im Hinblick auf SharePoint-Migrationen?

TK: Na ja, mit SharePoint 2010 ist nicht so viel passiert, aber die Leute, die damals Migrationen durchgeführt haben, waren mit SP 2007 vertraut und haben jede Menge verrückter Sachen damit angestellt. Wenn ich SharePoint für einen Kunden auf einem On-Premises-System installiert habe, stellte man mir immer zwei Fragen – immer in dieser Reihenfolge:

  1. Warum ist es so langsam?
  2. Und: Wie kann ich dafür sorgen, dass SharePoint nicht wie SharePoint aussieht?

TK: Für Leute wie dich und mich gab es also mit jeder neuen Version großartige Möglichkeiten, alles, was wir über unsere Tätigkeit wussten, ganz neu zu lernen. Doch in der ersten Welle ging es im Wesentlichen darum zu versuchen, die Leute trotz all der umfangreichen Anpassungen, die sie vorgenommen hatten, von 2007 zu migrieren. Im Hinblick darauf, wie man dieses Produkt verwendet und was es leisten kann, lernen wir immer noch dazu.

CB: Ein wenig vorgespult in der Zeit war Microsoft der Hauptförderer für Forschungsprojekte, die untersuchten, wie viele Organisationen planten, On-Premises- und Hybridumgebungen mittel- bis langfristig weiter zu nutzen. Damals in 2017 haben die Zahlen Microsoft überrascht, und zwar so sehr, dass die Botschaft „Wechselt jetzt in die Cloud, es wäre unklug, das nicht zu tun“ ein wenig abgeschwächt wurde und man auch allen entgegenkam, die weiter On-Premises-Lösungen nutzen wollten. Ich möchte das einfach nur für das Publikum da draußen wiederholen: Es wurde nicht etwa ein Zeitplan für den kompletten Ausstieg aus On-Premises-Lösungen kommuniziert. Vielmehr wird nach wie vor aktiv über die nächste On-Premises-Version gesprochen. Der zeitliche Rahmen ist mir allerdings nicht bekannt, dazu wurde nichts gesagt.

TK: Ich denke, es war vor der SharePoint Conference 2012, als einige von uns den Eindruck nicht abschütteln konnten, SharePoint sei tot. Zu dieser Zeit ging der Migrationstrend deutlich hin zum Wechsel in die Cloud. Und nachdem die Welle der Early Adopters abgeebbt war, verschob ein größerer Teil des Mainstreams seine SharePoint-Farmen in die Cloud. Und dann begannen Leute, die Microsoft überhaupt nicht genutzt haben, die Migration aus anderen Lösungen als SharePoint zu Office 365.

TK: Ein anderer Trend, den ich beobachtet habe, ist, dass wir uns inzwischen an dem Punkt befinden, dass man Office 365 lange genug nutzt, dass es zu Fusionen, Übernahmen und Veräußerungen kommt. Damit hatten wir vor fünf Jahren noch nichts zu tun, weil nicht genug Leute Office 365 nutzten.

Microsoft hat einiges in Migrationstools investiert. Welche Tools verwendest du? 

TK: Also, Microsoft bietet ein natives SharePoint-Migrationstool an und hat mover IO übernommen. Das sind zwei Beispiele, obwohl ich beide nicht häufig verwende. Sie sind gut, aber es gibt einfach zu viele Punkte, an denen es hakt. Es gibt so viele Beschränkungen.

Also empfehle ich im Gespräch mit einem Kunden normalerweise ein Tool eines Drittanbieters, das mit Kosten verbunden ist. Bei einigen Kunden regt sich dann Widerstand und ich habe Websites parat, auf die ich hinweisen und sagen kann: „Das ist eine Auflistung aller Dinge, die ihr nicht tun werden könnt.“ Bei fast allen Migrationen, die ich durchführe, kommt ein Drittanbietertool zum Einsatz, da jedes davon weitaus größere Flexibilität mit sich bringt. Zudem habe ich selbst einige Tools geschrieben, die bei der Migration helfen.

CB: Mit Microsofts kostenlosen Tools, Drittanbietertools und deinen selbst entwickelten Tools im Hinterkopf stellt sich die Frage: Ist Migration wirklich etwas, das die meisten Kunden in Eigenregie durchführen können oder muss man dafür Fachleute zurate ziehen?

TK: In manchen Fällen verfügen Organisationen einfach nicht über das nötige Know-how, um Migrationsprojekte selbst durchzuführen. Das gilt besonders für kleinere Firmen, die nicht über eine voll ausgestaltete IT-Abteilung verfügen. Einer der Kunden, mit dem ich derzeit arbeite, hat eine fantastische IT-Abteilung, doch die migriert nicht ständig SharePoint, so wie ich das tue. Die Beteiligten sind also definitiv kompetent genug und können sich das Wissen aneignen, aber wenn man einen Profi dabei hat, geht alles einfach viel schneller.


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Christian Buckley
Christian Buckleyhttp://buckleyplanet.com
An Office Apps & Services MVP and Microsoft Regional Director, Christian Buckley is an internationally recognized author and speaker and runs the community-focused CollabTalk blog, podcast, and tweetjam series.

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